Der Heimattierpark in Grimmen steht im 66. Jahr seines Bestehens vor großen Veränderungen. In den kommenden Jahren soll die kommunale Einrichtung für 10 Millionen Euro (8,9 Mio € Fördermittel und 1,1 Mio € Eigenmittel der Stadt) zu einer hochmodernen zoologischen Anlage umgebaut werden. Im Vordergrund stehen dabei besonders die artgerechte Tierhaltung, aber auch die Erlebnisbereiche für einheimische Besucher und Touristen sollen nicht zu kurz kommen.
So können die Gäste zukünftig die Visionen des vorpommerschen Forschers Alexander von Homeyer nachempfinden, der sich besonders der heimischen Ornithologie verschrieben hatte.
Nach Aussagen von Tierparkchefin Christin Trapp, können Besucher im Park allerdings mehr als „nur“ Tiere erleben. „Wir wollen mit einem Bauernhof, Kräutergarten und Ausgrabungen den Heimattierpark zu einer Erlebnisstätte umbauen, in der man auf den Spuren einheimischer Forscher, wie der des Botanikers Ernst Boll, wandeln kann“, so Trapp. Wie von Bürgermeister Marco Jahns zu erfahren war, muss die Stadt den Heimattierpark umbauen, da die Gehege nicht mehr den EU-Normen entsprächen. „Wir haben rechtsgültige Fördermittelbescheide und können jetzt endlich loslegen“, so Grimmens Stadtoberhaupt. Als erste Maßnahme werden vom 13.02. bis 15.02.23 Baumfällarbeiten vorgenommen. Da dafür Wege gesperrt werden müssen, ist der Tierpark drei Tage lang nur eingeschränkt nutzbar. Danach sollen weitere vorbereitende Arbeiten, z.B. an der Regenentwässerung in Angriff genommen werden. Aktuell beläuft sich die Planungsverzögerung bei den Bauarbeiten auf ein dreiviertel Jahr.
Als Grund dafür nannte Marco Jahns langwierige Prüfungen durch die Behörden.
„Erst wenn die Freigabe durch die Landesbehörden erfolgt ist, können auch die Fördermittel abgerufen werden. Wir sind aber guter Dinge und hoffen, dass im Sommer die Ausschreibungen raus gehen und im Herbst die Bagger rollen“, so Jahns.
Neben dem Ausbau der Robert-Koch-Schule ist die Tierparksanierung die zweite städtische Großbaustelle in Grimmen. Für die Verantwortlichen keine leichte Aufgabe, denn schon heute spüren sie die Auswirkungen der Inflation in Form von Kosten- und Preissteigerungen. Wie Marco Jahns sagt, geht das beim Beton los und hört bei der Handwerkerknappheit auf. Deshalb müsse man auch ständig neue Kostenschätzungen vornehmen.
Im 1. und 2. Bauabschnitt sollen ein Wirtschaftshof, ein neuer Eingangsbereich, ein Schulungsraum, ein Verkaufsraum, eine begehbare Voliere und neue Tiergehege entstehen. Die Stadt plant dafür eine Bauzeit von zwei bis zweieinhalb Jahren ein.
Während der Bauarbeiten wird der Tierbestand erhalten. Einige Arten ziehen dann zeitweise in andere Gehege oder Areale. In Einzelfällen machen sie auch „Urlaub“ in einem anderen Tierpark der Region.
Nach dem Umbau können sich die Besucher auf einen Erlebnis-Tierpark freuen, in dem sie Exoten wie Krallenaffen oder Flamingos bestaunen oder mit einheimischen Tierarten kuscheln können. Und wie Christin Trapp verraten hat, ist eventuell auch ein Afrikabereich geplant.