Wenn in Stiller Stunde Träume mich umweh´n
bringen frohe Kunde Geister ungeseh´n,
reden von dem Lande meiner Heimat mir,
hellem Meeresstrande, düsterm Waldrevier.
Weiße Segel wiegen auf der blauen See;
weiße Möven fliegen in der blauen Höh´;
blaue Wälder krönen weißer Dünen Sand -
Pommernland, mein Sehnen ist dir zugewandt!
Aus der Ferne wendet sich zu dir mein Sinn,
aus der Ferne sendet trauten Gruße hin:
Traget, laue Winde, meinen Gruß und Sang,
wehet leis und linde, treuer Liebe Klang!
Bist ja doch das eine auf der ganzen Welt,
bist ja mein, ich deine, treu die zugesellt.
Kannst ja doch von allen, die ich noch geseh´n
mir allein gefallen, Pommernland so schön!
Jetzt bin ich im Wandern, bin bald hier, bald dort;
doch aus allem andern treibt´s mich immer fort,
bis in dir ich wieder finde meine Ruh,
send´ ich meine Lieder, dir, o Heimat, zu!
Gedicht von Adolf Pompe (19. März 1852)