Wir könnten einen Winter bekommen, wie ihn die meisten von uns noch nie erlebt haben!
Nicht von den Temperaturen und Schneemassen her.
Da prognostizieren die Meteorologen eher einen normalen, durchschnittlichen europäischen Winter.
Es geht vielmehr um die Belastungen, die auf uns alle zukommen werden. Steigende Heiz- und Energiekosten, einhergehend mit einer satten Inflation, wie sie das Land seit Jahrzehnten nicht erlebt hat. Und dann ist da noch das Szenario einer drohenden Gasmangellage. Aktuell sind die Gasspeicher in Deutschland zu 100 Prozent befüllt. Aber die Heizperiode hat begonnen und damit steigt der Gasverbrauch täglich an.
Was heißt eigentlich Gasmangellage und mit welchen Einschränkungen / Konsequenzen müsste ein jeder von uns rechnen?
- „Um es klar zu sagen: Wir wollen weder Panik noch Angst verbreiten. Es geht uns nur um Aufklärung und Information. Ich möchte als Stadtoberhaupt präventiv Wirken und die Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig sensibilisieren. Nur so können wir alle gemeinsam im Falle eines Falles, heil aus der Situation rauskommen.“ (Bürgermeister Marco Jahns)
Bei einer Gasmangellage, also wenn das Gas knapp wird, kann die Bundesregierung die Notfallstufe des “Notfallplans Gas” ausrufen. In diesem Fall greift die Bundesnetzagentur in den Markt ein und verteilt die knappen Gasmengen. Es kann zu Abschaltungen und Ausfällen kommen. Und darauf müssen sich die Kommunen vorbereiten. „Dafür ist der Landkreis als unterste Katastrophenschutzbehörde zuständig. Allerdings haben wir als Kommune in den zurückliegenden Monaten nicht geschlafen und selbst bereits viele Vorkehrungsmaßnahmen getroffen“, so Bürgermeister Marco Jahns.Die Liste der Aktivitäten ist lang. So verfügt die Stadt über professionelle sehr leistungsstarke Notstromaggregate. Es wurde ein Führungs- und ein Verwaltungsstab aufgebaut, um im Ernstfall arbeitsfähig zu bleiben. Und es sind an 14 unterschiedlichen Standorten in Grimmen und den Ortsteilen sogenannte SOS-Funk-Meldestellen, die über ganz spezielle Funkkanäle kommunizieren, eingerichtet worden.
Diese Anlaufpunkte für NOTFÄLLE stechen durch eine besondere Kennzeichnung hervor und werden zu gegebener Zeit in den Zeitungen, sowie auf den Social-Media-Kanälen der Stadt veröffentlicht.
Zudem können die Sporthallen der Wander- und Kochschule sowie die Sporthalle Südwest bei einer Gasmangellage sofort als Wärmestützpunkte genutzt werden. Sollte es nach einer Gasmangellage auch noch zu einem Blackout in der Energieversorgung kommen, sollen die Sporthalle Südwest und das Kulturhaus als Anlaufpunkte zur Verfügung stehen.
Der Führungsstab der Stadt Grimmen würde von der FFW aus seine Arbeit koordinieren. „Das Wichtigste in einer Katastrophenschutzsituation ist allerdings der Zusammenhalt und die Solidarität unter den Bürgerinnen und Bürgern. Keiner darf bei einer Gasmangellage oder einem Blackout alleine gelassen werden. Ich denke da besonders an pflege- und hilfsbedürftige Personen. Wer kann, sollte seine Angehörigen persönlich versorgen. Zudem sollte jeder eine persönliche Notfall Checkliste vorbereiten und einen Notvorrat an Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten anlegen. Hinweise dazu, werden wir in einem Flyer veröffentlichen“, so Jahns weiter.
Und noch etwas sollten wir im Hinterkopf behalten:
Fällt die Heizung aus, ist der Griff zum Ölradiator oder Heizlüfter schnell getan, aber genauso schnell kommt es dann zu einem Zusammenbruch des Stromsystems. Ein Wiederanfahren sämtlicher Systeme dauert übrigens Tage und funktioniert auch nur dann, wenn keine Stromfresser mehr am Netz hängen!
- Hier noch stichpunktartig einige Hinweise für den Notfall
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- sorgen Sie selbst für sich und Ihre Familien vor
- gehen Sie Nachbarschafts- oder Familienpartnerschaften ein, um Ressourcen zu sparen
- beschaffen Sie sich einen Vorrat an Essen und Trinken für 2 Wochen
- legen Sie einen Trinkwasservorrat an
- füllen Sie ihre Hausapotheke auf
- warme Kleidung kann die Heizung einige Zeit ersetzen
- für Öfen und Kamine einen Vorrat an Holz und Kohle anlegen
- Vorrat an Kerzen, Feuerzeugen, Batterien beschaffen
- setzen Sie auf solarbetriebene Ladegeräte
- ausreichend Bargeldreserven vorhalten
- wenn nicht vorhanden, kaufen Sie sich ein batteriebetriebenes Radio
- sorgen Sie dafür, dass der Tank Ihres Autos immer voll ist