Idee dazu wurde am runden Tisch zum Thema Pflege und medizinische Versorgung in Grimmen geboren
Die medizinische und pflegerische Versorgung in strukturschwachen Regionen ist mit großen Herausforderungen verbunden und längst nicht mehr flächendeckend gesichert. Auf immer mehr Pflegebedürftige kommen immer weniger Pflegefachkräfte.
Die Gründe dafür sind vielfältig.
Die Probleme lassen sich zukünftig nur gemeinsam durch Pflegearrangements lösen.
Im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge sind die Städte in diesen Prozess involviert.


Netzwerk will Anlaufstelle für Senioren und Hilfsbedürftige werden
Die Stadt Grimmen hat nun, gemeinsam mit dem Seniorenbeirat, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Mecklenburg-Vorpommern und der Landesfachstelle Demenz, einen ersten Vorstoß unternommen, um in dieser Frage eine zentrale Koordinierungsstelle zu schaffen. Das Netzwerk „LebensWege“.
Unter dem Dach des Seniorenbeirates Nordvorpommern e.V. sollen jetzt alle Akteure in das Netzwerk einbezogen werden, die sich mit Senioren und hilfsbedürftigen Personen
beschäftigen. „Wir müssen wissen, was sie leisten und anbieten, damit wir zielgerichtet und bedarfsorientiert vermitteln können“, fasst Erika Böhle eines der Ziele des Netzwerkes zusammen. Die Grimmenerin gehört neben Mareen Buchholz, die übrigens kürzlich vom Wirtschaftsminister als Unternehmerin des Jahres ausgezeichnet wurde, Petra Jatho,
Doreen Ehlert, Irene Salomon und Bürgermeister Marco Jahns, zu den Initiatoren des runden Tisches und der Koordinierungsstelle.


Für die Projektstelle, die jetzt geschaffen wurde, können über eine Landesstiftung 25.000 Euro abgerufen werden. Mit Hilfe dieser Unterstützung soll die ehrenamtliche Arbeit des Netzwerkes „LebensWege“ finanziert werden. Für Bürgermeister Marco Jahns eine gute Lösung, denn aus dem städtischen Haushalt kann diese Koordinierungsstelle nicht finanziert werden. „Wir stehen aber beratend zur Seite und alles, was aus verwaltungstechnischer Seite an Hilfe geleistet werden kann, werden wir tun“, so Jahns.
Bis Ende Juli will das Netzwerk „Lebenswege“ ein tragfähiges Konzept vorlegen und bis August beim Land einen Finanzantrag stellen. „Wenn der bewilligt ist, legen wir sofort los“, so Erika Böhle.
Zu den ersten Aufgaben gehört dann die Erfassung von Kontakten und Angeboten im Senioren- und Pflegebereich. Nach Ansicht von Marco Jahns wird das eine riesige Datenbank, die gepflegt und verwaltet werden muss. Dabei wolle man sich von der Hochschule Stralsund helfen lassen.
„Die Bildungseinrichtung verfügt über das nötige Fachwissen in den Bereichen medizinisches Informationsmanagement, Gesundheitsökonomie, Softwareentwicklung und IT-Anwendung“, so Jahns. All das könne in die Netzwerkarbeit einfließen.
Ehrenamtliche Helfer gesucht
Im Netzwerk „Lebenswege“ sollen alle Informationen zusammenlaufen, um Pflege- und Hilfsbedürftigen unter die Arme zu greifen. Sei es bei Antragstellungen, häuslicher Unterstützung, der Pflege, ärztlichen Versorgungen oder dem Heimantrag.
In der neuen Koordinierungsstelle engagieren sich zukünftig u.a. Pflegedienste, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Ärzte, Physiotherapeuten, Apotheken, Sozialverbände, das DRK, die DLRG, der Landkreis, die Stadt, die Kirche, karitative Einrichtungen, Wohnungsgesellschaften, freie Träger genauso wie kulturelle Einrichtungen, das Kinder- und Jugendparlament oder private Personen, die das nachbarschaftliche Engagement in Grimmen stärken wollen. „Lebenswege“ bündelt alle Informationen und Angebote, um sie an Hilfesuchende weiterzugeben. Deshalb ist die regionale und überregionale Vernetzung das A und O.
Nur so können die Hilfesuchende oder Pflegebedürftige schnell, regional und optimal in ihrem gewohnten Wohnumfeld oder der Nähe fachgerecht versorgt werden.
Für die ehrenamtliche Tätigkeit im Netzwerk „Lebenswege“ werden noch viele freiwillige Helfer – wie beschrieben aus allen Lebensbereichen – gesucht. Auch Computerfachleute.
Thorsten Erdmann
Pressesprecher
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